Besamung

 

Verhalten in der Brunst

Die Brunst (Östrus) beginnt mit dem Eintritt in die Pubertät auf. Sie tritt in regelmässigen Abständen (meist 21 Tage) auf und ist das Zeichen für die Paarungsbereitschaft beim weiblichen Rind. Es besteht ein zeitlicher und funktioneller Zusammenhang mit dem Eisprung (Ovulation). Die brünstige Kuh ist unruhig und brüllt oft. Sie bespringt Artgenossinnen an Kopf und Rücken und bleibt selber stehen, wenn sie von hinten besprungen wird. Dieses Phänomen heisst Duldungsreflex. Man sagt auch: die Kuh steht. Wenn man ihr auf die Lenden drückt, biegt sie die Lendenwirbelsäule nach unten durch und sie wehrt sich nicht. Meist geben brünstige Tiere auch etwas weniger Milch. Von aussen erscheinen ihre Schamlippen (Vulvae) vergrössert und man kann aus der Scheide klaren Ausfluss beobachten. Dieser Schleim lässt sich zwischen den Fingern „spinnen“ (das heisst er hängt zwischen den gespreizten Fingern). Am Ende der Hauptbrunst oder anfangs Nachbrunst findet der Eisprung statt (Ovulation).
Die Eizelle (Ovum) ist 12-24 Stunden befruchtungsfähig.
Die Brunst wird meist als Tag 0 (oder 21) des Brunstzyklus vom Rind bezeichnet (Literaturangabe: Grunert-Berchtold). Der Eisprung findet dann am Tag 1 in der Nachbrunst statt.
Eine beobachtete Brunst soll immer aufgeschrieben werden, auch wenn es z.B. noch zu früh nach der Geburt für eine Besamung ist.

Wird die Kuh besamt, ist der richtige Besamungszeitpunkt sehr wichtig.
Hierbei ist die Morgen-Nachmittag-Morgen-Regel nützlich: Steht die Kuh am Morgen, kann sie am Nachmittag besamt werden. Steht sie am Nachmittag-Abend, kann am nächsten Morgen besamt werden.
Die Kuh wird also in der zweiten Brunsthälfte oder sogar zu Beginn der Nachbrunst (Post- oder Metöstrus) besamt!