Was die Herde hört – die Ohren der Kühe

Auch die Ohren sind dem natürlichen Lebensraum der Rinder im offenen Grasland angepasst.

Sie sind wesentlich empfindlicher als unsere. 

Rinder hören andere Frequenzen.

Ihre Hörschwelle (die untere Grenze der Wahrnehmung) liegt höher als beim Menschen.

Sie erkennen tiefe Töne also schlechter als wir. Hohe Töne dagegen identifizieren sie deutlich besser. 

Rinder sind wie Hunde, Katzen und Pferde in der Lage Geräusche im Ultraschallbereich wahrzunehmen, die uns verborgen bleiben.

Kurze, hochfrequente Töne in der Natur allerdings oft für Gefahr – was zur Folge hat, dass Rinder manche Geräusche als Alarmsignal werten, die wir gar nicht hören können. 

Auch die Lautstärke von Tönen nehmen Rinder anders wahr als wir.

Bei leisen Tönen haben sie sogar ein empfindlicheres Gehör als Pferde, die landläufig als Tiere mit einem sehr sensiblen Hörsinn gelten. 

Unerwarteter Lärm oder neue Geräusche (wie hupende Autos) machen Rindern deshalb grosse Angst. Geräusche, die wir als „laut“ empfinden, liegen bei ihnen schon jenseits der Schmerzgrenze. 

Rinder empfinden laute, klappernde und schrille Geräusche wie zuschlagende Metallgitter oder quietschende Tor-Scharniere als sehr unangenehm.

Mit Kunststoffbeschlägen und Schmierfett kann das Leben also erleichtert werden... 

Mit leisem Sprechen kommt man schneller zum Ziel als mit grossem Geschrei. Denn eine tiefe, sonore und leise, menschliche Stimme beruhigt.

Auch beim Herantreten an ein Rind gilt: Mit ruhiger Stimme ansprechen. Ohren, die in Richtung des Sprechenden gedreht sind, zeigen, dass der Menschen wahrgenommen wird.