Sichere Besamung – So häufig ist es brenzlig
75 % der Besamerinnen und Besamer bei Swissgenetics hatten schon einmal eine gefährliche Arbeitssituation.
Eine Umfrage während der Weiterbildungstage von Swissgenetics im September 2024 ergab ein erschreckendes Ergebnis: Die grosse Mehrheit im Besamungsdienst hat schon mindestens einmal eine heikle Situation erlebt. Als Ursache stellen sie in einem eindeutigen Votum fest: Am gefährlichsten sind Besamungen, bei denen sie auf sich allein gestellt sind, weil niemand vom Betrieb dabei sein kann. «Die Erwartung, dass der Besamungsdienst allein zurechtkommt, hat zugenommen. Gleichzeitig sind die Tiere den menschlichen Kontakt weniger gewohnt, da Laufställe, automatische Melksysteme aber auch Mutterkühe stetig zunehmen,» fasst Sibylle Mellema, Expertin für Arbeitssicherheit bei Swissgenetics die Umfrageergebnisse zusammen, «dennoch gaben die Befragten an, dass sie in vielen Situationen auch ohne zweite Person keine Probleme haben – wenn diese Samenübertragungen von der Betriebsseite her gut vorbereitet sind».
Zu einer guten Vorbereitung gehören:
- Kopfhalfter anlegen – auch im Anbindestall oder im Fressgitter
- Seitliches Ausweichen verhindern, z.B. durch Einsperren mehrerer Tiere im Fressgitter
- Lockfutter bereitstellen, wenn das Tier durch den Besamungsdienst eingesperrt werden muss.
- Vorwarnung bei nervösen Tieren (schriftliche Nachricht oder telefonisch) ·
- Alternativ: SMS-Service für eine Ankündigung der konkreten Besuchszeit nutzen.
Mehr zum Thema lesen Sie im Toro 06/2024.
Egal ob Besamungstechniker und -technikerinnen, Eigenbestandsbesamer oder Tierärztinnen: Die Arbeitssicherheit beim Besamen ist für alle wichtig! Unsere Seite zur sicheren Besamung fasst alle wichtigen Punkte zusammen.
Einen Überblick gibt die entsprechende Checkliste zur sicheren Besamung.