Hofkatze frisst rohe Fleischbrocken

Bildbeschreibung und Interpretation

Eine  Hofkatze hat mehrere rohe Fleischstücke zu Fressen bekommen. Sie leckt sich über die Nase, weil sie bereits davon probiert hat.

Die Verfütterung von rohem Fleisch an Hofkatzen oder -hunde birgt die Gefahr, dass Infektionskrankheiten von Nutztieren auf sie und dann wieder von ihnen zurück übertragen werden können.
Ein Beispiel sind Sarcosporidien, die auch unter den guten hygienischen Bedingungen in der Schweiz noch ab und an vorkommen.

Ursachen

Sarcosporidien sind Einzeller, die sowohl in Pflanzenfressern wie Rindern, Schafen und Rehen als auch in Fleischfressern wie Füchsen, Hunden, Katzen und Menschen parasitieren.
In den pflanzenfressenden Zwischenwirten bilden sie erregerhaltige Zysten in der Muskulatur.
Im Darm der fleischfressenden Endwirt verursachen sie Durchfall und produzieren Eier (Oozysten), die dieser mit dem Kot ausscheidet. Bei einer Kotuntersuchung kann man sie dort nachweisen. Die Oozysten sind in der Aussenwelt sehr widerstandsfähig. Gelangt  erregerhaltiger Kot ins Futter von Wiederkäuern, nehmen diese die Oozysten auf. Diese dringen dann über den Darm und das Blut in die Muskulatur ein und verkapseln sich dort zu Zysten. Im Fall einer Schlachtung eines befallenen Zwischenwirts werden diese Zysten bei der Schlachttieruntersuchung entdeckt und der gesamte Schlachtkörper genussuntauglich gestempelt. Das passiert an grossen Schlachthöfen in der Schweiz rund zwanzig Mal pro Jahr.

Ziel

Den Übertragungskreislauf von den Rindern zu fleischfressenden Hoftieren und wieder zurück unterbrechen. So bleibt die Katze gesund und Schlachttierkörper können zum menschlichen Verzehr freigegeben werden.

Massnahme

Eigene Katzen und Hunde nicht mit rohem Fleisch zu füttern, hilft den Infektionszyklus mit Sarcosporidien zu verhindern. Auch selbst sollte man auf den Verzehr von nicht oder nur wenig erhitztem (<70°C) Fleisch verzichten, denn auch Menschen können erkranken und die Parasiten weiterverbreiten. Das gilt insbesondere auch für Wildbret, das in der Regel weniger akribisch auf Sarcosporidien-Zysten untersucht wird, bevor es verfüttert bzw. verzehrt wird.

Der Kot von Hund und Katzen - auch von den eigenen Tieren - gehört ausserdem entsorgt und nicht ins Futter der Weidetiere.

Zur Übertragungsprophylaxe gehört selbstverständlich auch, dass Tierkadaver über eine Sammelstelle und nicht «am Waldrand» entsorgt werden

Beratungsartikel

Mehr Wissenswertes zur Sarcosporidiose, ihrer Übertragung und dem Wirtszyklus bietet unser Beratungsartikel aus dem Toro 04/21 (pdf)