Ungebrauchtes Tränkebecken

Bildbeschreibung und Interpretation  

Ein älteres, ausgetrocknetes «Zungentränkebecken», das wohl schon länger nicht mehr in Betrieb war. Es hat Spinnweben an seinem Zulauf, ist staubig und mit Fliegenkot gesprenkelt. 

Ursache 

Werden Tränken länger nicht benutzt, verstauben sie sichtbar.  Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Ställe auf Alpen über den Winter leer stehen oder wenn Jungviehställe über den Sommer nicht benutzt werden, weil die Tiere auf der Weide sind.  

Ziel  

Sauberes Wasser aus sauberen Tränken, wenn wieder Tiere im Stall sind. 

Massnahme  

Kommen wieder Tiere in einen Stall, in dem die Tränken so verstaubt sind, müssen diese vorab unbedingt geputzt werden. Das bedeutet aber, dass diese nicht nur mit einer Bürste gereinigt werden müssen (auch hinter der Zunge des Beckens…). Es muss auch das abgestandene Wasser aus den Zuleitungen ausfliessen, was manchmal mehrere Minuten und einige Liter Wasser benötigt. Noch besser ist es, die Leitung danach zusätzlich mit frischem Wasser durchzuspülen, bevor die Tiere an die Tränken gelassen werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass sie keine Rückstände des Biofilms aufnehmen, der sich in nicht-benutzten Wasserleitungen fast zwangsläufig bildet. Was nebenbei auch noch beachtet werden muss: Solche Tränken brauchen eine gewisse Druckkraft auf die Zunge, damit das Wasser durch ihr Ventil einfliesst: Tiere, die dort trinken sollen, müssen gelernt haben, wie sie zu betätigen sind. Kennen sie nur freie Tränkestellen, wie Brunnen oder Tröge, die den Nachlauf zum Beispiel über Schwimmer regeln, kann es zu Problemen kommen. Eine gute Tierbeobachtung nach dem Neueinzug in einen solchen Stall ist daher sehr wichtig. Trockener Kot ist jetzt ein Alarmzeichen, dass ein Tier mit dem Tränkesystem nicht zurechtkommt und Hilfe beim Einlassen des Wassers braucht. Sonst kann es zu schweren Verdauungsstörungen wie Pansenanschoppung oder Darmverschluss kommen.