Der Abkalbebereich
Die sorgfältige Planung des Abkalbebereichs an einem idealen Standort im Stall ist der Grundstein für gesunde Kühe während der Laktation und fitte Kälber. Denn auch diese profitieren von einem komplikationslosen Geburtsverlauf.
Die Kombination „stressfreie Abkalbelinie (SAL)“ und „Starterbox“ ermöglicht die optimale Versorgung von Kuh und Kalb.
Spürbare Vorteile
Praxisstimmen zeigen, dass ein gut eingerichteter Abkalbebereich an 365 Tagen im Jahr belegt ist. Er wird also bereits einige Tage vor der Abkalbung genutzt und auch hinterher, wenn die Kuh allenfalls noch etwas Start-Schwierigkeiten haben sollte. Damit die Bucht ausgelastet wird, muss diese allerdings top eingerichtet und die Vorteile für den Landwirt klar spürbar sein!
Die wichtigsten Kriterien für eine funktionierende Abkalbebox sind:
- viel Platz und Ruhe, weniger Stress für die Kuh
- eine griffiger Matratze
- ein effizienter Arbeitsablauf für den Betreuer
- Übersicht und Kontrolle im Geburtszeitraum
Wohin damit?
Für einen funktionierenden Abkalbebereich ist es nicht entscheidend, ob Du Deinen Stall gerade neu planst oder ob er schon gebaut ist. Es zählt vielmehr, dass Du ihn geschickt platzierst und überlegt einrichtest.
Wie ausstatten?
Die Kuh braucht während der Geburt Ruhe und Sicherheit - also eine Rückzugsmöglichkeit aber in Herdennähe.
Im Anbindestall
Abkalbebuchten sind nur in Laufställen gesetzlich vorgeschrieben. Dennoch setzen immer öfters auch Landwirte mit Anbindestall auf Freilaufflächen für kalbende Kühe. Hauptargument ist die ungehinderte Liegeposition unter der Geburt, was zu weniger Komplikationen und Eingriffen führt. In einer Abkalbebox wird in der Regel auch eher später oder gar nicht in den Geburtsablauf eingegriffen.
Praxis-Tipp – Die Stressfreie Abkalbelinie (SAL)
Beraterin Nathalie Roth (LZSG Flawil) schreibt im Toro-Beratungsartikel „Rund um die Geburt gut versorgt“ (04/2019): „Es braucht keine perfekte, aber eine für den Betrieb praktische und gut eingerichtete Lösung: Ein Abkalbebereich, in dem sich die Tiere wohlfühlen und wo der Landwirt sie leicht und gerne hinbringt. Dann profitieren alle Parteien maximal von den Vorteilen der SAL“. Dabei empfiehlt sie konkret:
- einen durchdachten freien Liege- und Fressbereich
- einen Platzbedarf für 5 bis 10% der Herde einzuplanen
- einen Standort idealerweise an der verlängerten Hauptfutterachse und in unmittelbarer Nähe zum Melkzentrum
- eine griffige aber weiche Unterlage
- eine offene Bauweise (keine rundum geschlossenen Beton- oder Bretterwände) für Luft, Licht und Übersicht.
Quellenangabe
Die Inhalte dieser Seite stammen aus dem Toro-Artikel (04/2019) - Autorin: N. Roth