Abbluten
Problematik/Bildaussage:
Ein Rind zeigt blutigen Ausfluss aus der Scheide.
Was funktioniert (nicht)?
Dieses Tier ist etwa zwei Tage vor diesem Blutverlust brünstig gewesen.
Ursachen
Während der Brunst wird die Gebärmutter unter Östrogeneinfluss (Brunsthormon) stärker durchblutet. In der Nachbrunst kommt es zu kleinen Blutungen in den feinsten Blutgefässen (sog. Haargefässe) in der Schleimhaut und Muskulatur und dieses Blut vermischt sich mit dem Nachbrunstschleim aus Gebärmutterhals und Scheide. Der blutige Schleim ist dann an den Haaren der Scham, an der Schwanzunterseite im Bereich der Sitzbeinhöcker und der Hinterschenkel sichtbar. „Abbluten“ tritt bei Rindern häufiger auf als bei Kühen.
Achtung:
Das Abbluten spricht nicht zwingend für einen erfolgten Eisprung, ist aber meist ein Hinweis für einen gut funktionierenden Zyklus.
Die Beimengung von Blut im Nachbrunstschleim sagt nichts aus über den Erfolg einer vorausgegangenen Belegung oder Besamung.
Ziel
Zur täglichen Brunstbeobachtung gehört auch das Kontrollieren der Scham-Schwanzpartie auf Schleim- oder Blutspuren, vorzugsweise bei liegenden Tieren. Bei stillbrünstigen Tieren hat der Landwirt damit einen Anhaltspunkt zur Zyklusphase und kann die Brunstbeobachtung 18-20 Tage darauf intensivieren.
Massnahmen
Abbluten als Solches immer dokumentieren und Brunstbeobachtung entsprechend nach 18-20 Tagen intensivieren.