Empfängertiermanagement
Für eine erfolgreiche Übertragung von Embryonen und der Geburt eines gesunden Optiline Kalbs ist das Management des Empfängertiers (Trägertiers) ein entscheidender Faktor.
Optiline macht Lieblingskühe
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Durchschnittlich rund 4 Embryonen
- Trächtigkeitsraten von 60%
- Kälber mit hohem Marktpotenzial
- Verkürzung des Generationenintervalls
- Funktioniert mit gesextem Samen (seleXYon)
Mehr Informationen zu den Tarifen und Kontaktdaten findest Du auf der Homepage von Swissgenetics.
Langfristige Vorbereitung
Die Embryonenübertragung beginnt schon lange vor dem eigentlichen Transfer.
Denn viele Einflüsse auf das Empfängertier, die über Erfolg oder Misserfolg bestimmen, schleppen über viele Monate nach.
Stress vermeiden
Stress in allen Formen mindert nachweislich den Transfererfolg
–
und er wirkt lange negativ nach.
Optiline Praxis-Tipp
Vermeide bei Deinen Empfängertieren schon während der gesamten Aufzuchtphase konkrete Stresssituationen
–
Achte dabei besonders auf:
Infektiöse Aborte verhindern
Sehr ärgerlich ist es, wenn Aborterreger bei besonders wertvollen Embryonen zuschlagen.
Ein geschlossener Bestand ist daher immer sicherer als Herden, die häufig (Tier-)kontakte nach aussen haben.
Ein hoher Standard in der Biosicherheit des Betriebs spart deshalb immer Geld und Nerven.
Optiline Praxis-Tipp:
Immer noch tragen viele Rinder in der Schweiz den schlafenden Aborterreger Neospora caninum von Geburt an in sich.
Teste Deine vorgesehenen Empfängerinnen deshalb vorab auf diesen Parasiten – um eine böse Überraschung zu vermeiden.
Korrekte Fütterung
Damit Embryonen im Empfängertier anwachsen und sich entwickeln können, muss dieses unbedingt gut versorgt sein.
Optiline-Praxis-Tipp
Die Anforderungen insbesondere an die Futterqualität für Deine Empfängerinnen sind hoch – sie dürfen keine «Futtermülleimer» sein!
Körperkondition
Eine geeignete Kontrolle der Fütterung ist die Erhebung der Körperkondition aller vorgesehenen Empfängertiere.
Das Ziel ist eine ausgeglichene Körperkondition: Nicht zu fett und nicht zu mager.
Optiline Praxis-Tipp
Das BCS erhebst Du nach denselben Gesichtspunkten wie bei Milchkühen.
Konkrete Empfehlungen bewegen sich zwischen BCS 2.75 und BCS 3.25. zum Zeitpunkt der Embryonenübertragung.
Zum Transfer
Am Tag der Embryonenübertragung muss das Empfängertier an einem Zyklustag sein, der zum Entwicklungsstand des Embryos passt.
Das bedeutet mit anderen Worten, dass es eine Woche zuvor brünstig gewesen sein muss.
Brunst sieben Tage zuvor
Die Empfängerin muss aber nicht nur unbedingt eine Woche vor einem geplanten Transfer in Brunst gewesen sein.
Sie sollte diese auch möglichst deutlich gezeigt haben.
Optiline Praxis-Tipp
Die konkrete Empfehlung lautet:
Empfängerinnen für IVP-Embryonen müssen zwingend 6.5 – 7 Tage vor dem Transfer in Brunst gewesen sein.
Für gespülte Embryonen müssen sie 6 – 9 Tage vor dem Transfer in Brunst gewesen sein.
Mit einer tierärztlichen Brunstsynchronisation kann der Brunstzeitpunkt vorbestimmt werden.
Gute Brunsterkennung
Deutliche, sichere Brunstzeichen sind für ein gutes Transferergebnis entscheidend. Wichtig ist, den exakten Zeitpunkt der Hauptbrunst zu erkennen.
Kennzahlen
Mit einem guten Empfängermanagement lässt sich mit IVF-Embryonen eine Trächtigkeitsrate nach 60 Tagen von rund 50 - 60 % erzielen.
Die Trächtigkeitsdauer wird je nach Rasse des Embryos unterschiedlich berechnet:
- HO: 271 Tage
- RH: 272 Tage
- BS: 281 Tage
Optiline Praxis-Tipp
Nach dem 60. Trächtigkeitstag musst Du realistisch noch mit einem Kälberverlust zwischen 7 – 10 % rechnen.
Das liegt im internationalen Durchschnitt der Trächtigkeitsverluste bei Rindern.
Die meisten Abgänge lassen sich auf dieselben Risikofaktoren zurückführen, die schon das Anwachsen des Embryos erschweren.
Achte deshalb weiterhin auf:
Gewichtskontrolle
Während der Trächtigkeit darf das Empfängertier nicht verfetten.
Es muss seine gute Körperkondition erhalten. Sonst wird der Geburtsverlauf für Dein Optiline Kalb unnötig erschwert.
Optiline Praxis-Tipp
Auf der einen Seite dürfen die Empfängerinnen während der Trächtigkeit auf keinen Fall verfetten. Sonst wächst das Kalb stark und wird schliesslich ebenfalls (zu) schwer.
Auf der anderen Seite brauchen Empfängerinnen, die Du jung belegst, zur Geburt eine gute Körperkondition - das verhindert eine schlechte Konditionierung des Kalbs.
Gesundheitsvorsorge
Kälber aus Embryotransfer gelten im Allgemeinen als «anspruchsvoller».
Sie brauchen deshalb ein spezielles Augenmerk und Fürsorge, die am besten schon während der Trächtigkeit beginnt.
Denn zu spät ist im Zweifelsfall zu spät…
Optiline Praxis-Tipp
Es gilt bereits jetzt eventuellen Erkrankungen des Kalbs vorzubeugen. Dies gelingt am besten mit entsprechenden Prophylaxe- und Hygienemassnahmen.
Insbesondere Betriebe mit Problemen in der Kälbergesundheit sollten hier unbedingt investieren.
Selen-Versorgung
Eine gute Versorgung mit Spurenelementen schon während der Trächtigkeit steigert die Vitalität jedes Kalbs.
Über entsprechende Boli kannst Du diese längerfristig sicherstellen.
Muttertierimpfung
Problembetriebe sollten ihr Optiline Kalb mit einer Impfung gegen die im Kälberstall vorherrschenden Keime schützen.
Muttertierimpfungen funktioniert jedoch nur, wenn das Kalb genügend Biestmilch trinkt.
Saubere Geburtsumgebung
Ein hygienischer Abkalbebereich sollte für die Geburt eines wertvollen Optiline-Kalbs selbstverständlich sein.
Je sauberer der Geburtsverlauf, umso besser gelingt der Start ins Leben.
Biestmilch-Reserve
Nicht jedes Rind gibt nach der ersten Geburt die empfohlene Menge an Biestmilch.
Es ist immer ein grosser Vorteil, wenn vorab entsprechende Reserven mit dem Kolostrum älterer Kühe des Bestands angelegt wurden.
Geburtsmanagement
Die Geburt eines Optiline Kalbs ist ein grosser Moment für die Zukunft jedes Betriebs.
Sie muss daher gut vorbereitet und überwacht werden.
Manchmal muss man auch schneller eingreifen als bei anderen Kälbern - denn IVP-Kälber werden manchmal schwerer als gewünscht.
Vor Geburtstermin unbedingt kontrollieren
Kälber aus IVP legen besonders in den letzten Tagen der Trächtigkeit häufig überdurchschnittlich an Gewicht zu. Die Ursache hierfür ist unbekannt - es werden genetische Faktoren vermutet.
Daher ist es notwendig, die Trächtigkeitsdauer im Auge zu behalten und die Geburt tierärztlich einleiten zu lassen, wenn sie nicht von selbst in Gang kommt.
Eine Schwergeburt ist ein unnötiges Risiko für Kalb und Empfängerin.
Optiline Praxis-Tipp
Kontrolliere an den Tagen vor dem errechneten Termin Deines Optiline Kalbs, ob die Empfängerin bereits Anzeichen für eine bevorstehende Geburt zeigt:
Sollte dies nicht der Fall sein, muss die Geburt unbedingt eingeleitet werden, weil die Gefahr besteht, dass IVP-Kälber gegen Ende der Trächtigkeit stark wachsen – so kannst Du eine unnötige und riskante Schwergeburt vermeiden.