Flechtenbefall 1

Problematik/Bildaussage:

Dieses Kalb hat grossflächige Hautveränderungen an Kopf und Hals. Es handelt sich um haarlose Stellen mit einer borkigen, schuppigen Kruste. Auch viele der anderen Kälber in der selben Box weisen diese Veränderungen auf, vor allem um die Augen.

Was funktioniert (nicht)?

Die Kälber leiden an Flechten, einer Pilzinfektion, die bei Jungtieren sehr häufig vorkommt.

Ursachen

Die Erreger der Kälberflechte sind Pilze (Trichophyton verrucosum, Trichophyton mentagrophytes, Microsporum canis). Charakteristisch sind die kreisrunden, scharf abgesetzten, von schuppig-krustigen, hellgrauen Belägen bedeckten haarlosen Bezirke, die in schweren frischen Fällen ausnahmsweise nässen, oder sogar bluten können. In der Regel zeigen die Tiere keinen Juckreiz. In der Rinderaufzucht sind Flechten ein häufiges Problem. Gerade wenn Jungtiere aus verschiedenen Beständen zusammen gebracht werden, können sich Flechten rasant ausbreiten. Die Flechte verbreitet sich über Pilzsporen von einem Tier aufs andere und die Ansteckungsgefahr ist somit während der Stallsaison - vor allem in feuchtwarmen Klima und bei hoher Besatzdichte - grösser als auf der Weide. Neben der direkten Übertragung von Tier zu Tier können die Sporen auch indirekt über Gerätschaften (zB Bürsten) übertragen werden.

Ziel

Möglichst keine Tiere mit Pilzerkrankungen. Flechten können, vor allem bei starkem Befall, die Tiere schwächen und deren Leistung beeinträchtigen.

Massnahmen

Auf dem Markt erhältlich sind Medikamente zur örtlichen Anwendung (sogenannte Antimykotika). Auch Impfstoffe können eingesetzt werden, einerseits zum Schutz vor einer Ansteckung, aber auch zur Behandlung schon erkrankter Tiere sind die Impfstoffe zugelassen. Eine Gerätedesinfektion (Bürsten) kann sinnvoll sein.

Achtung: Flechten sind auf den Menschen übertragbar!