Futter sortieren
Problematik/Bildaussage:
Die Kuh wühlt in ihrer Ration und schiebt die groben, langfaserigen Bestandteile zur Seite, um nur die besser schmeckenden Komponenten (Zuckerrübenschnitzel, Mais, Kartoffeln, etc.) fressen zu können.
Was funktioniert (nicht)?
Eine zu wenig gut durchmischte Mischration erlaubt es den Tieren, das Futter zu sortieren und nur die für sie schmackhaften Teile zu fressen.
Eine gut gemischte TMR (Totale Mischration) erlaubt kein „Sieben“ der Komponenten. Die Mischung ist so homogen, dass die längeren Bestandteile nicht sortiert werden können.
Ursachen
Die Mischzeit im Wagen ist zu kurz und/oder die Messer der Schnecke sind nicht mehr scharf genug.
Ziel
Keine selektive Futteraufnahme der Komponenten nach Schmackhaftigkeit. Auch wenn die Ration korrekt berechnet und die einzelnen Komponenten zusammen theoretisch eine gute, wiederkäuergerechte Fütterung ergeben, muss die Güte der Mischung in Ordnung sein, damit die berechnete Ration der verzehrten Ration entspricht. („fingerlang“). Eine gute TMR sticht in der Hand, wenn man eine Handvoll zusammendrückt. Dies bedeutet, dass der strukturwirksame Anteil hoch genug und die Länge der Fasern nicht zu kurz ist.
Die Faserbestandteile sollten erkennbar geschnitten und nicht zerrissen oder gequetscht sein. Die Länge der Faserbestandteile sollte zwischen 3-4 cm sein
Massnahmen
Eine Kontrolle der Mischgüte ist vor allem die Kontrolle auf Partikelbeschaffenheit (gequetscht oder geschnitten?), Länge, Sperrigkeit und Feuchtigkeit. Für die endgültige Aussage über die Struktur einer Ration wird eine Schüttelboxanalyse durchgeführt. Ein zu hoher Feuchtigkeitsgehalt der Ration – wenn das Anfassen der Mischung die Hände nicht nur befeuchtet, sondern nass macht (entspricht einem TS-Gehalt < 35% ) – senkt die Strukturwirksamkeit der Ration. Entsprechen diese Kontrollen nicht den Empfehlungen, muss die Mischung und der Mischvorgang überprüft und entsprechend angepasst werden: Futterbestandteile, Messer, Schnecke, Mischzeit etc.