Wiederkauen auf der Weide
Problematik/Bildaussage:
Die Kuh liegt entspannt und käut wieder
Was funktioniert (nicht)?
Als Wiederkäuer muss die Kuh ihr Futter nach der Futteraufnahme noch einmal zerkleinern. Dazu wird im Pansen vorverdautes Futter wieder ins Maul gewürgt und noch einmal intensiv gekaut.
Ursachen
Je nach Struktur des aufgenommenen Futters braucht die Kuh mehr oder weniger „Wiederkauschläge“ also Kieferbewegungen pro heraufgewürgtem Bissen. Während des Kauens produziert die Kuh Speichel, der das Pansenmilieu intakt hält (puffert).
Benötigt sie ca. 60 Wiederkauschläge pro Bissen für dessen Zerkleinerung, kann man von einer guten Strukturversorgung des Futters ausgehen. Die Kuh bildet ausreichend Speichel, um den pH-Wert im Pansen zu puffern. Daher spricht man auch von „Wiederkäuergerechtigkeit“ oder der „Pansengerechtigkeit“ einer Ration. Eine ungenügende Wiederkautätigkeit (weniger als 54 Schläge pro Bissen) ist Anzeichen von wenig strukturiertem Futter und somit von einer nicht wiederkäuergerechten Ration. Der Pansen übersäuert.
Ziel
Die Aufrechterhaltung eines gesunden Pansenmilieus durch gutstrukturiertes Futter sicherstellen.
Wiederkauschläge zu zählen, ist ein wichtiger Teil des Pansenmonitorings.
Massnahmen
Bei geweideten Kühen gelingt dies in der Regel nur durch ausreichende Zufütterung von Raufutter (Heu).
Beratungsartikel
«Wenn der Pansen sauer wird» (furchtbar fruchtbar, Toro 02/2018)
«Von Z wie Zähne bis A wie After» (Toro 10/2013)
Video