Kuh in einer Liegebox – von oben

Bildbeschreibung und Interpretation  

Eine Kuh liegt in Brustlage in einer Liegebox, so wie es vorgesehen ist. Dafür ist die Box mit diversen Steuerungselementen, wie zwei seitlichen Trennbügeln, einem Nackenrohr und einem Nacken- und Kopfband ausgerüstet. Die Kuh hat den Kopf zur Seite gelegt und schläft. Sie scheint genug Platz in ihrer Liegebox zu haben. Die Liegebox ist nicht durch Kot verschmutzt. 

Ursachen 

In einem Boxenlaufstall sind Steuerungselemente sehr wichtig, damit der Stall funktionieren kann, wie er sollte. Ohne Steuerungseinrichtungen in Liegeboxen wäre keinerlei Lenkung der Kühe möglich. Sie dienen dem korrekten Betreten, Abliegen und Aufstehen der Kuh in der Liegebox. Der häufigste Grund, dass Liegeboxen wenig oder nicht benutzt werden, ist der fehlende Kopfraum in der Box. Ohne genug Raum für die Kopfbewegung v.a. beim Aufstehen, meiden Kühe Boxen oft zum Vornherein, als würden sie denken: «wenn ich mich da hineinlege, komme ich kaum mehr hoch.» Vermehrtes Stehen auf den Laufgängen oder mit den Vorderbeinen in der Liegebox ist die Folge.  

Aber: Weniger Liege- bzw. Ruhezeiten bedeutet weniger Leistung.  

Ziel  

Im Laufstall natürliches Verhalten der Kühe ermöglichen. Kühe mögen Bedingungen, wie sie sie auf der Weide vorfinden: weich, trocken und gut belüftete Unterlagen und rundum Platz. Die Oberflächenbeschaffenheit der Liegebox entscheidet erheblich über den Liegekomfort. Die Kühe sollen sich zudem zügig bewegen beim Hinlegen und Aufstehen. Nicht zögerlich oder unsicher. Und sie sollen so in der Box liegen, wie diese dafür vorgesehen ist.  

Als Faustregel gilt: Ausserhalb der Melkzeiten sollten ca. 80% der Tiere liegen. In optimal gestalteten Liegeboxen käuen und ruhen Kühe bis zu 14 Stunden täglich und produzieren dabei mehr Milch als im Stehen. 

Massnahme  

Über die Akzeptanz der Liegebox entscheidet der vorhandene Kopfraum, die Einstellung des Nackenrohrs, die Oberfläche der Liegebox und die Anordnung der Box im Raum.  

Da es im Laufstall nicht mehr möglich ist, individuell auf die Größe der Einzeltiere einzugehen, richtet sich die Dimensionierung nach dem Durchschnitt der größeren Tiere. Je passender eine Box auf die Herde zugeschnitten ist, desto geringer sind die Verschmutzungen der Box und die damit verbundenen Verunreinigungen am Euter. 

Anders ausgedrückt: Je ähnlicher die Körpergrössen der Tiere sind, desto besser passen sie als Herde in einen Laufstall.  

Eine Alternative zu Boxenlaufställen bieten sogenannte Kompostställe, in denen die Tiere frei liegen können.

Weitere Zeichen für einen passenden Stall

Unsere Empfehlung 

  • Eine gute Übersicht zum Thema Kuhkomfort bietet dieser Beitrag von Dr. Christiane Brandes, Innovationsteam Christiane Brandes (D), aus dem Jahr 2013. 
  • Die geltenden Mindestmasse für Rinderställe in der Schweiz findest du hier.