Fliegenbefall

Bildbeschreibung und Interpretation

Die Kuh windet den Hals und schüttelt mit dem Kopf. Denn sie wird von Fliegen belästigt. Durch ihre Abwehrbewegungen schwirren viele Insekten um sie herum. Richtig los wird die Kuh die Quälgeister allerdings nicht.Die Unruhe der Kuh drückt ihre Milchleistung. Wenn hundert Stechfliegen oder Bremsen bis zu zwanzig-mal pro Tag Blut saugen, verliert sie bis zu zu 3dl pro Tag. Schmeissfliegen haben es auf ihre Augen abgesehen. Sie legen hier ihre Eier ab. Oft übertragen Fliegen Bakterien, die zu Augenentzündungen führen können. 

Ursachen

Fliegen sind enorm fruchtbar und vermehren sich ab einer Umgebungstemperatur rasend schnell – je wärmer umso schneller. Weil Fliegen in Mist, Gülle und anderen organischen Abfällen brüten, finden sie in und um Kuhställe reichlich Nahrung und gute Brutstätten - ganz besonders in Haltungssystemen, in denen viel und gut eingestreut wird. So entwickelt sich die Fliegenpopulation im Frühsommer oft explosionsartig.  Aus den abgelegten Eiern schlüpfen Maden (Larven), die sich verpuppen. Aus der Puppe schlüpft schliesslich die neue Fliege, die sofort geschlechtsreif ist und wieder Eier ablegt. So entwickeln sich ständig neue Fliegen.  

Ziel

Wie viele Fliegen zu viele sind, wird von der persönlichen „Belästigungsschwelle“ definiert. Bei Tieren liegt diese Toleranzgrenze bei rund 20 Fliegen pro Tier. Ziel muss es sein, den Fliegenbefall pro Tier unter dieser Schwelle zu halten. 

Massnahme

Die Fliegenbekämpfung ist ein wichtiger Punkt der Biosicherheit eines Betriebs. Sie kann in zwei Stellen des Entwicklungskreislaufs ansetzen: Gegen die Maden oder die erwachsenen Fliegen. Eine gründliche Stallreinigung (Kälberboxen und -ställe, sowie andere Tiefstreubereiche misten und Futterreste entfernen) im Frühling hilft, die Fliegenplage massgebend einzudämmen. Weisselt man den Stall hinterher, lässt sich die Vermehrung überwinternder Fliegen zusätzlich hemmen. Auch die Schwimmdecke in der Gülle sollte durch Rühren und Umpumpen zerstört werden, so dass die Fliegenlarven absterben. Reichen diese mechanischen Massnahmen nicht aus, so kann eine chemische Fliegenbekämpfung eine effektive Lösung bieten: Der frühzeitige Einsatz eines Larvizids, sobald die ersten Maden im Frühjahr im Stall auftauchen. Empfohlen ist, diese Anwendung alle zwei Wochen zu wiederholen bis keine Maden mehr zu sehen sind. Wer auf chemische Bekämpfungsmittel verzichten will, kann Fliegenlarven auch mit Nützlingen (z.B. Schlupfwespen oder Güllefliegen) bekämpfen.  Sobald sich dennoch erwachsene Fliegen entwickeln, reduziert ein Frass- und Kontaktinsektizid die Gesamtpopulation der Fliegen.