Stierer Blick
Bildbeschreibung und Interpretation
Die Kuh streckt den Hals nach oben und dreht den Kopf nach hinten. Sie zieht ihre Augenlider nach oben und reisst die Augen auf. Ihre Augäpfel scheinen aus ihren Höhlen hervorzutreten. Die weisse Lederhaut (Sklera) der Augen ist sichtbar. Die Nasenlöcher sind ausserdem weit geöffnet. Ihr Blick wirkt leicht irr.
Ursachen
Diese Kuh zeigt einen «stieren Blick», der zu den unsicheren Brunstzeichen zählt.
Brünstige Kühe zeigen im Verlauf ihrer vermehrten Unruhe, ihrer Nervosität und der höheren Aktivität häufig einen solchen Gesichtsausdruck.
Als unsicheres Brunstsymptom wird er eingeordnet, weil auch krankheitsbedingt ein solcher stierer Blick vorkommen kann, z.B. bei Weidetetanie oder bei zentralnervösen Störungen wie BSE.
Ziel
Die Brunstsignale wahrnehmen und sich Zeit für weitere Brunstbeobachtung einplanen: Zeigt die Kuh auch einen Duldungsreflex? Denn nur anhand dessen lässt sich der richtige Zeitraum für die Besamung festlegen. Er beginnt ca. 12 Stunden nach Beginn der Duldung und endet ungefähr einen Tag danach.
Massnahme
Die höhere Aktivität jeder stierigen Kuh muss im Betrieb registriert und dokumentiert werden. Nur dadurch lässt sich das Brunst- und Besamungsmanagement optimieren und unnötige oder falsch-terminierte Besamungen vermeiden. Allerdings kostet eine genaue Brunstbeobachtung Zeit, die vor allem in Arbeitsspitzen manchmal fehlt.
Ein Grund, sich über die Anschaffung von Hilfsmitteln zur Brunsterkennung Gedanken zu machen?